Drum geht´s
Ein Paar trennt sich, das anderes befreundetes Paar gerät in einen Loyalitätskonflikt den Freunden gegenüber.
Darum geht´s wirklich
Genügsam sein im Hier oder streben nach dem Dort? Die Taube auf dem Dach oder der Spatz in der Hand. Die Ehefrau oder die Geliebte. Sicherheit vs. Risiko.
Zum Bühnenbild
Eine moderne, loftähnliche Stadtwohnung in Paris. Reduziert und geschmackvoll, modern und steril.
Zur Inszenierung
Seit langem einmal wieder gelingt es dem Chambinzky, das zu zeigen, womit es sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten einen Namen als Boulevardbühne gemacht hat: eine spritzige, pointierte Komödie, ausgefeilte und dabei nicht überzeichnete Charaktere und eine clevere Inszenierung. Ein Kammerspiel in der Tradition von „Le Prénom“ lebt durch die Spielfreude und die nach außen getragenen Innenansichten der Protagonisten. Das Publikum wird mitgenommen in die Gedankenwelt der Charaktere, während die anderen Spieler auf der Bühne in diesem Momenten erstarren. Und die zur Schau gestellten Gedanken sind mitunter derb, ironisch, gehässig und sarkastisch. Dabei aber immer ehrlich und – das ist das erschütternde – sie sind stets nachvollziebar.
Keinem der Zuschauerinnen und Zuschauer dürfte das Thema, gleichsam der Konflikt, fremd sein. Ein befreundetes Paar trennt sich, und die Loyalität wird auf die Probe gestellt. Daraus resultieren weitere Fragen, welche auf der Bühne unterhaltsam und ohne Scham erörtert werden.
Pointiert und schnell agieren die Schauspielenden, plausibel und authentisch. Wer einen Faible für sprachlastiges und unterhaltsames Theater hat, wird nicht enttäuscht. Das moderne Stück ist großartig umgesetzt und gleichsam intelligent inszeniert.
Fazit
Unterhaltsam, mit dem notwendigen Tiefgang und unterhaltsamer Leichtigkeit inszeniertes Stück. Daher (das erste mal): 8 Bier und einen Affen für das Chambinzky.
